Beim Begriff „Vogelnest“ denken die meisten Menschen an ein napfförmiges Nest aus Zweigen, das in einer Hecke oder einer Baumkrone ist und im Sommer von Blättern versteckt ist. Dies gilt aber bei weitem nicht für alle Vogelarten. Viele brüten bodennah oder direkt auf dem Boden. An diese Nester sollte man denken, wenn man zwischen März und September unterwegs ist.
Sabine Tappertzhofen, Landesbund für Vogelschutz
Nicht alle Vögel brüten in einem typischen Vogelnest hoch oben in Baum oder Strauch. Viele brüten bodennah oder direkt auf dem Boden. Feldlerche und Kiebitz sind dafür bekannt und alle anderen sogenannten Wiesenbrüter. Aber auch Vögel wie Fitislaubsänger und Rotkehlchen brüten meist bodennah in Sträuchern, aber auch direkt am Boden.
An diese Nester sollte man denken, wenn man zwischen März und September unterwegs ist!
Einmal wäre ich fast in ein Rotkehlchennest getreten – es war im Waldboden in einem alten Mauseloch. Ein anderes, wahrscheinlich von einem Fitislaubsänger, fand ich zufällig nur 2m vom Weg entfernt im Heidekraut am Fuß einer fingerdicken Kiefer.
Jeder Schritt, den Mensch oder Hund vom Weg abgeht, kann dazu führen, dass man eine Brut zerstört.
Als Spaziergänger merkt man kaum, wenn man selbst ein so unauffälliges Nest zertreten hat und wenn der Hund beim Rennen Eier oder Küken zertreten hat, wird es der Halter nie erfahren. So wie ein Vogelnest nicht immer im Strauch hängt, besteht ein Schaden durch freilaufende Hunde nicht nur darin, dass der Hund einen Vogel im Maul trägt!