Almen gehören zu den wichtigen Kulturlandschaften, die durch die Beweidung von (Jung-)Rindern entsteht. , © Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen|Matthäus Krinner
Karwendel und Vorkarwendel
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Karwendel und Vorkarwendel

Karwendel und Karwendelvorgebirge sind ein Gebirgsstock, der zu den nördlichen Kalkalpen zählt. Der Gebirgszug erstreckt sich von Westen nach Osten entlang der Grenze von Bayern und Tirol über mehr als 900 km². Davon liegen ca. 190 km² in Bayern.  Im Karwendel liegt mit der Scharfreuter (2102m) der höchste Gipfel im Isarwinkel. Dort verläuft die die Deutsch-Österreichische Grenze verläuft.

Übrigens: Das Karwendelgebirge gehört zu den am dünnsten von Menschen besiedelten Naturräumen in Mitteleuropa!

Die Isar als letzter alpiner Wildfluss Deutschlands hat im Karwendel ihren Ursprung.

Durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet (im Jahr 1924) und als Natura 2000 Gebiet soll die hohe Vielfalt der vorkommenden Arten und ihrer Lebensräume erhalten werden.

Zum Schutz der Wälder wurden im Karwendel großflächig Naturwaldflächen ausgewiesen, auf denen die natürliche Walddynamik zugelassen wird und keine Forstwirtschaft stattfindet. Neben Bergmischwäldern und lichten Orchideen-Buchenwäldern mit Vorkommen des Europäischen Frauenschuhs gibt es im Karwendel große Almen, von denen die meisten im Sommer mit Jungrindern beweidet werden.

Mit etwas Glück kann man im Karwendel den seltenen Steinadler beobachten. Außerdem kommen in den Wäldern verschiedene Spechtarten wie der Dreizehenspecht, der Weißrückenspecht und der Schwarzspecht vor.

Eine weitere Besonderheit ist das Vorkommen aller in Bayern beheimateten Raufußhühner: das unscheinbare Schneehuhn kommt ausschließlich oberhalb der Baumgrenze vor, das imposante Auerhuhn lebt in lichten Wäldern der Hochlagen bis zur Baumgrenze, das Birkhuhn ist in den Übergangsbereichen zwischen Almen und Mooren, Latschengebüschen und Waldrand zu finden und das Haselhuhn bevorzugt niedrigere Lagen in Wäldern mit ausgeprägter Strauchschicht.

Auch Sperlingskauz und Raufußkauz sind hier beheimatet. Die beiden kleinen Eulenarten profitieren von den Spechten, deren Höhlen sie gerne zur Aufzucht der eigenen Jungen übernehmen.

Das Auftreten besonderer Käferarten wie dem blau-schwarz gebänderten Alpenbock, der in besonnten, abgestorbenen Buchen und Bergahornen oder Holzpoltern brütet oder dem tiefroten Scharlachkäfer, der ausschließlich im flussbegleitenden Auwald vorkommt, machen das Karwendelgebirge zu einem besonderen Naturschutz-Highlight.

Das heimische Rotwild macht insbesondere im Herbst auf sich aufmerksam: während der Morgen- und Abenddämmerung kann man es im Gebirge bei der Hirschbrunft hören. Immer leise, dafür öfters auch am Tag zu sehen, sind die in den Felsbereichen lebenden Gämsen.

Tourentipps/ Ausflugsziele

Die Vogelschutzgebiete sind mit dem NATURA 2000-Logo gekennzeichnet. Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten.

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